Elektro­mobilität – Durchbruch im Krisenjahr.<br/>Was folgt 2021?

Elektro­mobilität – Durchbruch im Krisenjahr.
Was folgt 2021?

Die Anzahl der Neuzulassungen von E-Autos verdreifachte sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr. 13,5 % der Neuwagen auf den deutschen Straßen fahren mit elektrischem Antrieb. An diesem Wert hat auf Herstellebene die Marke VW den größten Anteil. Über 17 % der knapp 395.000 Neuwagen stammen vom Wolfsburger Konzern. Auf den Plätzen dahinter Mercedes (15 %) und Audi (9 %). Allesamt mit gewaltigem Zuwachs im Vergleich zum Absatz aus dem Jahr 2019, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) berichtet.

Die 1-Millionen-Marke wird fallen

Im Januar wurden auf den deutschen Straßen 169.754 neue Pkw zugelassen. Zwar liegen die Zulassungen mit 31 % unter dem Vorjahresniveau, hervorzuheben ist allerdings, dass 9,6 % der angemeldeten Pkw mit elektrischem Antrieb fahren. Dies entspricht einem Plus von etwa 118 % gegenüber dem Januar 2020.1 Ein gewaltiger Sprung!
Der Verband der internationalen Fahrzeughersteller (VDIK) prognostiziert Fahrzeugen mit alternativem Antrieb auch 2021 weiterhin starke Verkaufszahlen. So werden bis zu 600.000 Neuzulassungen von Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybriden erwartet. Die magische Zahl von einer Millionen E-Autos auf deutschen Straßen wird also dieses Jahr allem Anschein nach überschritten.
Die spannendere Frage daher: Aus dem Werk welcher Marke wird der Jubilar rollen? Wird er von Tesla kommen oder ist diese Ehre einem deutschen Konzern vorbehalten?

Knackpunkt Reichweite

Die drei deutschen Schwergewichte haben in jedem Fall einiges vor im Jahr 2021. VW und Daimler wollen mit jeweils zwei neuen E-Modellen den Markt erobern, BMW sogar mit drei Modellen.2 Größter Knackpunkt natürlich, die maximale Reichweite. Einer aktuellen Umfrage der ZEIT3 zufolge sind das Preis-Leistungs-Verhältnis nach der Reichweite nach wie vor die wichtigsten Kriterien bei den deutschen Autofahrern. Im ADAC Ecotest konnte keiner der deutschen Autobauer die 451 km vom Tesla Model X 100D überbieten. Welches Modell der deutschen Riesen wird im kommenden Jahr tatsächlich dagegen halten? Der i4 und iX von BMW versprechen eine Reichweite von bis zu über 600 Kilometern4, der Mercedes EQS sogar 7005.

Der T-Wert

Die Optimierung der Reichweite ist dann aber eben doch nur halb so viel wert, wenn am Ziel keine Ladestation vorhanden ist – dies bestätigt mehr als ein Drittel der Teilnehmer der Munich Consulting Group Umfrage. 34.056 Ladepunkte registriert die Bundesnetzagentur Anfang dieses Jahres.
Der T-Wert gibt an, wie viele E-Pkw sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen müssen. Auf der Suche nach einer freien Steckdose haben es Personen aus dem bayerischen Landkreis Regen am einfachsten. Dort teilen sich 1,9 gemeldete E-Pkw im November 2020 eine öffentliche Ladesäule. Die Autostadt Wolfsburg liegt dagegen nur auf Rang 331 mit einem T-Wert von 20,7. Die BMW und Daimler Standorte in München (Rang 378 mit einem T-Wert von 35,9) und Stuttgart (399/87,7) sind sogar noch weiter hinten.

Interaktive Übersicht: Klicken Sie auf ein Bundesland, um einen Überblick über die jeweilige Anzahl von Elektro-PKW, Ladepunkte und T-Wert zu bekommen.

Der Verband der Automobilindustrie befürchtet, dass die Schere zwischen Neuzulassungen von E-Autos und Neuinstallationen von Ladesäulen immer weiter auseinander geht. Während sich im November 2020 im Durchschnitt noch 13 E-Autos eine öffentliche Ladesäule teilen mussten, wird bis Ostern 2021 bereits einen T-Wert von 20 prognostiziert. Mit dem enormen Verkaufsanstieg der E-Modelle müsse Schritt gehalten werden und die Anzahl wöchentlicher Neuinstallationen öffentlicher Ladepunkte verzehnfacht werden. Das Ziel 2030 eine Million Anschlüsse in Deutschland implementiert zu haben, sei nur realisierbar, wenn ab sofort pro Woche etwa 2000 neue Ladesäulen installiert werden.

Innovationsprämie und Umweltbonus

Die Anschaffungskosten eines E-Autos variieren weitreichend. Der neue VW ID.4 beginnt zum Beispiel ab ca. 38.000 € brutto6 für einen BMW iX3 wird ein Startpreis von ca. 66.000 €7 aufgerufen.
Der Bund unterstützt weiterhin bei der Finanzierung eines E-Autos. Die Innovationsprämie gilt noch bis zum 31. Dezember 2021 und bezuschusst rein elektrische Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von über 40.000 € mit bis zu 7.500 €. Käufer von Plug-in-Hybriden können mit bis zu 5.625 € Unterstützung rechnen. Beträgt der Nettolistenpreis weniger als 40.000 € ist ein Zuschuss von bis zu 9.000 € (rein elektrischer Antrieb) und 6.750 € (Plug-in-Hybrid) drin.8
Zusätzliche Anreize: Der Umweltbonus wird bis 2025 verlängert und das Aufladen beim Arbeitgeber ist steuerfrei.

Eigene Datenerhebung: Wichtigste Aspekte zur Weiterentwicklung der E-Mobilität im Jahr 2021

Die Munich Consulting Group setzt sich auch intensiv mit Themen rund um die Elektromobilität auseinander. In einer LinkedIn-Umfrage wurde ein Stimmungsbild über die wichtigsten Aspekte zur Weiterentwicklung der E-Mobilität eingeholt. Die Verbesserung der Ladeinfrastruktur (35 %) sowie eine größere Reichweite (30 %) haben den Umfrageteilnehmern zufolge die höchste Priorität. Eine kürzere Ladedauer (20 %) und das Preis-Leistungs-Verhältnis (15 %) folgen dahinter.
Die vollständige Umfrage finden Sie unter folgendem Link:
www.linkedin.com/posts/munich-consulting-group-gmbh_automobilindustrie-elektromobilitaeut-umfrage-activity-6764548611746357249-lEoS

1 Deutsches Kraftfahrt-Bundesamt, Januar 2021
2 ADAC Deutschland, Januar 2021
3 Die Zeit, Februar 2021
4 BMW AG, Februar 2021
5 Daimler AG, Februar 2021
6 Volkswagen AG, Februar 2021
7 BMW AG, Februar 2021
8 Bundesregierung Deutschland, Februar 2021

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